und Router richtig positionieren
Eine Webseite lädt gefühlt ewig? Die Verbindung in einem Video-Call bricht ab oder ist instabil? Häufig liegt die Ursache für eine schlechte Verbindungsqualität nicht am Internetanschluss, sondern an einer geringen WLAN-Signalstärke. Ist der Router ungünstig positioniert wird das die Qualität Ihrer WLAN-Verbindung negativ beeinflussen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Position Ihres Routers optimieren und Ihren WLAN-Empfang verbessern können.
Lesezeit: 10 Minuten.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Der Router stellt die Schnittstelle zwischen dem Internet und Ihrem Heimnetz dar. Er ist sozusagen die Basis für alle ihre Geräte im heimischen Netzwerk und bietet Schnittstellen für LAN (verkabeltes Netzwerk, Ethernet) und WLAN (wireless LAN, kabellos). Häufig wird in privaten Haushalten eine AVM FRITZ!Box als Router eingesetzt. Auf der einen Seite haben Sie Ihre gebuchte Internetbandbreite zur Verfügung. Auf der anderen Seite steht Ihr Heimnetzwerk, das je nach Ausführung und Konfiguration seine eigenen Bandbreiten zur Verfügung stellt (LAN und WLAN sind getrennt zu betrachten).
LAN
Ein per Cat7 Verlegekabel realisiertes Heimnetz kann 1 Gbit/s (1.000 Mbit/s) oder sogar 10 Gbit/s übertragen. Cat5 Kabel übertragen in der Regel maximal nur 100 Mbit/s.
WLAN
Typischerweise können moderne WLAN-Router, die den 802.11ac-Standard unterstützen, Übertragungsraten von mehreren hundert Mbit/s bis hin zu mehreren Gbit/s erreichen. Mit dem neueren Standard 802.11ax (auch bekannt als Wi-Fi 6) können noch höhere Geschwindigkeiten erreicht werden. Diese Geschwindigkeiten sind theoretische Maximalwerte und werden in der Praxis aufgrund von verschiedenen Faktoren niedriger ausfallen.
Die meisten WLAN-Router können sowohl im 2,4 GHz Band als auch im 5 GHz-Frequenzband Daten senden und empfangen. Die beiden Frequenzbänder sind nochmal in mehrere Kanäle aufgeteilt.
Das 2,4 GHz WLAN bietet nur drei Kanäle, die sich nicht überlappen. Das bedeutet, dass es im 2,4 GHz Frequenzband häufiger zu Interferenzen kommt.
Im 5 GHz Band sind die Abstände zwischen den Kanälen größer und es bietet bis zu 19 überlappungsfreie Kanäle. Es ist hier also einfacher, einen störungsfreien Kanal zu finden. Über das 5 GHz Band lassen sich wesentlich höhere Datenraten realisieren, allerdings ist die Reichweite geringer als beim 2,4 GHz Band. Außerdem wird das 5 GHz Band häufig von älteren Geräten gar nicht unterstützt.
Das Heimnetz selbst kann also unter Umständen der sprichwörtliche Flaschenhals sein. Versuchen wir, das Beste aus Ihrer Internet- und WLAN-Verbindung herauszuholen.
Die Position Ihres Routers optimieren
Stellen Sie sicher, dass Ihr WLAN-Router an einem zentralen Ort in Ihrem Zuhause platziert ist. Der Router sollte nicht "im hintersten Eck" des Hauses oder im Keller stehen. Jede Decke und Wand (besonders Beton und Ziegel), die das WLAN Signal passieren muss, dämpft das Funksignal stark ab.
Wände und Decken lassen sich jedoch nicht immer vermeiden. Versuchen sie, dem Signal nicht noch mehr Hindernisse in den Weg zu stellen und verstecken sie den Router nicht hinter Möbeln, in Ecken oder gar in Schubladen. Besonders metallische oder wasserhaltige Objekte, wie z.B. Heizungskörper, Kühlschrank, Aquarien oder sogar Zimmerpflanzen reduzieren die Qualität des WLAN-Signals deutlich. Der Router sollte räumlich so hoch oben wie möglich platziert werden. Stellen Sie sich eine Sichtverbindung zwischen Ihrem Router und Ihrem Endgerät vor. Je weniger Wände und Gegenstände "durchdrungen" werden müssen, um so besser für die Empfangsqualität.
Die Entfernung zum Router spielt natürlich auch eine Rolle. Die WLAN-Signalstärke und damit die Übertragungsgeschwindigkeit nimmt mit zunehmender Distanz ab, auch wenn keine Hindernisse das Signal blockieren sollten. Der Router sollte deshalb so zentral wie möglich in der Wohnung platziert werden.
Platzieren Sie Ihren Router außerdem nicht in der Nähe anderer elektronischer Geräte, vor allem wenn diese ein eigenes Funksignal haben, wie z.B. Babyphones oder schnurlose Telefone. Aber auch ein Mikrowellengerät kann ihr WLAN-Signal im 2,4 GHz-Band stören.
Signalstärke messen
Es gibt verschiedene Smartphone-Apps, mit denen sich eine WLAN-Signalanalyse durchführen lässt. Für Besitzer einer FRITZ!Box eignet sich besonders die "FRITZ!App WLAN", die es sowohl für Android und iOS gibt. Hiermit können sie schnell herausfinden, wie stark die Verbindung an bestimmten Punkten in Ihrer Wohnung ist und die Position Ihres Routers entsprechend verändern.
Hierzu starten Sie die App auf Ihrem Smartphone und wählen den Punkt "WLAN messen". Die App zeichnet nun sekündlich die Bandbreite (Mbit/s), den Leistungspegel (dBm) und den Ping (ms) auf. Außerdem wird angezeigt, welcher WLAN-Kanal aktuell eingestellt ist. Während die App die Messung durchführt bewegen Sie sich mit dem Smartphone in die einzelnen Räume Ihrer Wohnung und beobachten, wann und wo sich die Werte verändern. Führen Sie diese Messung idealerweise mehrmals durch und variieren Sie jedes mal die Position des Routers. So können Sie den bestmöglichen Standort für Ihren Router ermitteln.
Namen des WLANs anpassen
Wir haben folgende Tipps für Sie, was den Namen Ihres WLANs angeht. Melden Sie sich über Ihren Browser an Ihrem Router an und navigieren Sie zum Punkt "WLAN".
Nutzen Sie Signalverstärker oder Repeater, um Ihren WLAN-Bereich zu vergrößern
Wenn Ihr WLAN-Signal in bestimmten Bereichen Ihres Hauses schwach ist, können Sie Signalverstärker oder WLAN-Repeater verwenden, um die Abdeckung zu verbessern. Wir können den Einsatz dieser Geräte allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen empfehlen.
WLAN Mesh
Manchmal reicht die Signalstärke eines WLAN-Routers allein nicht aus, um eine Wohnung vollständig abzudecken. Ein WLAN-Mesh löst dieses Problem, indem es verteilte Geräte verwendet, um mehrere WLAN-Netze zu erzeugen und sie zu einem einzigen Netzwerk zu verbinden – ähnlich einem Netz aus ineinandergreifenden Maschen, daher der Name "Mesh". Das gesamte WLAN-Netzwerk hat nun außerdem den Vorteil, dass es nur noch einen Namen und ein Passwort besitzt. Was ein WLAN Mesh ist und wie man es einrichtet, wird hier von AVM erklärt.
Power-LAN Adapter
Von der Verwendung von Power-LAN-Adaptern (oder Powerline) raten wir eher ab. Diese Adapter nutzen das bestehende Stromnetz in einem Gebäude, um Daten über elektrische Leitungen zu übertragen. Hier geht der Hersteller AVM näher auf Powerline ein.
Powerline kann in manchen Situationen eine praktikable Lösung sein, insbesondere wenn die Verlegung von Ethernet-Kabeln oder die weitere Optimierung eines drahtlosen Netzwerks nicht möglich sind.
Es gibt jedoch einige potenzielle Nachteile, die berücksichtigt werden sollten. Das Stromnetz im Haus kann Schwankungen und Störungen aufweisen, die die Leistung des Power-LAN-Adapters beeinträchtigen können. In der Vergangenheit hatten wir öfters bei Kunden Power-LAN-Adapter verschiedener Hersteller als Störungsquelle ausgemacht.
Eine finale Beurteilung ist schwierig. Es gilt, die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Der Einsatz von Power-LAN-Adaptern kann zumindest einen Versuch wert sein.
WLAN Repeater
Ebenso raten wir von der Verwendung von WLAN Repeatern ab, solange diese nicht per Netzwerkkabel mit dem Router verbunden sind.
Ist ein WLAN Repeater oder auch eine weitere FRITZ!Box mit dem Haupt-Router nur per WLAN verbunden, ergeben sich daraus entscheidende Nachteile:
Wenn möglich, sollten Repeater mit einem LAN-Anschluss verwendet werden (Siehe WLAN Mesh). Dies ermöglicht eine stabilere und schnellere Verbindung, da das Signal über ein kabelgebundenes Netzwerk zurück zum Hauptrouter geleitet wird.
Nutzen Sie Ihr Kabelnetzwerk
Die Anzahl der Geräte, die per WLAN mit dem Heimnetzwerk verbunden werden können wächst. Smartphones, Tablets, Laptops, PCs und Fernsehgeräte, aber auch Küchengeräte wie Spülmaschinen, Kühlschränke, Backofen oder Waschmaschinen lassen sich mittlerweile mit dem WLAN verbinden. Die WLAN Bandbreite des Routers muss unter allen Geräten im WLAN aufgeteilt werden. Je mehr Geräte also mit dem WLAN verbunden sind und darüber gleichzeitig kommunizieren, desto weniger WLAN Bandbreite bleibt pro Gerät übrig.
Dort wo es möglich ist, sollten Sie Geräte per LAN-Kabel mit dem Router verbinden. PCs, Laptops, Fernsehgeräte (Streaming) benötigen häufig den größten Anteil der verfügbaren Bandbreite. Sie können Ihr WLAN entlasten, wenn sie den heimischen Netzwerkverkehr über ein verkabeltes Netzwerk laufen lassen. Oder gehen Sie noch einen Schritt weiter und entfernen "unnötige" Geräte aus Ihrem WLAN.
Ändern Sie den WLAN-Kanal
In überfüllten WLAN-Umgebungen kann es zu Interferenzen kommen, die die Leistung beeinträchtigen. Sie können versuchen, den WLAN-Kanal in den Router-Einstellungen zu ändern, um auf einen weniger überlasteten Kanal umzusteigen und eine bessere Leistung zu erzielen. Einen Versuch ist es wert, allerdings verrichtet die Kanal-Automatik normalerweise gute Dienste.
Aktualisieren Sie Ihre Router-Firmware
Stellen Sie sicher, dass die Firmware Ihres Routers auf dem neuesten Stand ist, um von den neuesten Verbesserungen und Leistungssteigerungen zu profitieren. Die meisten Routermodelle überprüfen regelmäßig selbständig, ob Updates verfügbar sind.
Zusammenfassung
Die wichtigsten Punkte für einen guten WLAN-Empfang sind:
Anbei ein paar gute und weniger gute Beispiele:
Schlecht:
Gut:
Schlecht:
Gut:
Schlecht:
Neutral:
Gut:
Schlecht:
Neutral:
Gut:
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